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Die Suche nach dem passenden Yogastil


Es kann ziemlich verwirrend sein, sich im heutigen Yogadschungel zurechtzufinden. Ich selbst habe eine Ausbildung im Hatha-Yoga - dem Ursprung des Yoga - das an sich schon mehrere Yoga-Richtungen in sich birgt, variiere aber meine Yogastunden gerne mit anderen Stilen, was das Ganze, nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für mich, abwechslungsreicher macht. So kreiere ich meinen eigenen Yogastil. Ist das nicht eine perfekte Kombination - Kreativität und Leidenschaft?

 

Ich könnte jetzt mit einer Aufzählung über die mittlerweile unzählig vielen Yoga-Arten beginnen, aber ich denke, davon gibt es schon genug.


Yoga ist die Wahrnehmung der Seele.

(Baba Hariharananda, indischer Yogi und Guru)


Dennoch will ich etwas aus meiner Sicht darüber erzählen. Beginnen will ich mit dem Klassiker Hatha-Yoga, dem ich - wie schon erwähnt - sehr zugetan bin und der wohl bekannteste Yogastil ist. Überlicherweise liegt bei diesem etwas dynamischeren Stil der Schwerpunkt auf den Körperübungen (Asanas), die in der Regel auf entspannte Art Muskeln und Balance trainieren. Aber auch Atemübungen (Pranayama) kommen hierbei nicht zu kurz.

 

Für die meisten Teilnehmer ist jedoch die Tiefenentspannung das Highlight am Ende einer Hatha-Yoga-Stunde. Sie gehen entspannt und mit neu gewonnener Energie daraus hervor.


Ein Leben ohne Yoga ist möglich, aber sinnlos.

(aus My Yoga Guide)


Eigentlich dürfte ich mir kein Urteil  über diesen Stil bilden, da ich ihn selbst noch nicht ausprobiert habe, aber in meiner Vorstellung sehne ich mich bei ca. 40 Grad und in der Regel 26 Yogaübungen in Folge schwitzend und hechelnd dem Ende entgegen und hoffe auf die im Anschluss erlösende meditative Erfahrung. Hierbei handelt es sich um Bikram-Yoga, auch Hot-Yoga genannt. Dieser Stil mag zwar reinigend sein, aber doch sehr schweißtreibend. Übrigens ist in den USA neben Hot-Yoga auch Nackt-Yoga sehr beliebt. Wer's mag ...

 

Nicht ganz so hot stelle ich mir Ashtanga-Yoga vor. Obwohl ich Übungsabläufe sehr mag, können die immer in der gleichenden Reihenfolge fließenden Übergänge von einer Yogaübung in die andere sehr intensiv sein. Andererseits kommt man dabei auch in den flow. Eine Steigerung dazu wäre Power-Yoga. Hierbei trainiert man vor allem seine Kondition. Ob man den angeblich meditativen Zustand erreicht, kann ich nicht beurteilen, da selbst noch nicht erlebt.


Wir sehen den Körper nicht als äußere Form, sondern als Gefäß für den inneren Strom des Lebens.

(Angela Farmer & Victo van Kooten)


Ähnlich, aber etwas sanfter geht es beim Vinyasa-Yoga zu. Er zählt zwar auch zu den dynamischeren Yogastilen, aber wie schon erwähnt mag ich es ins Fließen, in den Flow, zu kommen, während man bei einer Abfolge von Übungen Atem und Bewegung miteinander verbindet. Wie zum Beispiel beim Sonnengruß (Surya Namaskar). Der aus 12 Übungsfolgen besteht.

 

Vielleicht sagt mir dieser Stil deshalb besonders zu, weil man auch hier, wie beim Hatha-Yoga individuell Übungen einbringen kann.

 

Diese Yoga-Richtung mag zwar auch etwas anstrengender sein, aber ich lasse sie gerne in meinen Unterricht einfließen.

 


Es wird Zeit sich daran zu erinnern, wie es ist lebendig zu sein.

(Pinterest)


Einen weiteren Stil, den ich hin und wieder gerne in meine Yogastunden einbaue, ist Iyengar-Yoga, der - wie sein Name schon sagt - von B. K. S. Iyengar, einer der bekanntesten Yoga-Lehrer weltweit, entwickelt wurde. Ein Stil, der auch dem Hatha-Yoga zugerechnet wird.

 

Hierbei kann man sich Hilfsmittel, sogennante Props, wie Gurte, Stühle, Klötze, Bänke und Polster zu eigen machen, somit Übungen länger halten und vor allem bewusster spüren. Dadurch wird eine dehnende kräftigende Wirkung erreicht.

 

Ich lasse die Teilnehmer überwiegend mit Gurt die Haltungen ausführen und danach ohne. Sie sind jedes Mal erstaunt über den Unterschied. Über dieses Vorher-/Nacher-Gefühl, diesen Wow-Effekt!


Yoga ist in die Tiefe des menschlichen Seins eintauchen.

(B. K. S. Iyengar)


So könnte ich noch endlos weiter über die vielen Möglichkeiten, den für sich geeigneten Yoga-Stil zu finden philosophieren, möchte es aber am Ende nicht versäumen etwas über Lach-Yoga oder Hasya-Yoga zu erzählen.

 

Weltweit verbreitet wurde Lach-Yoga durch Madan Kataria, einem praktischen Arzt und Yogalehrer aus Mumbai. Er verband Yogatechniken mit Lachübungen und entwickelte daraus eine Methode, die Menschen zum Lachen bringen soll.

An jedem ersten Sonntag im Mai feiert die Lach-Yoga-Bewegung den Weltlachtag. Um 14.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit treffen sich Lach-Yoga-Freunde auf der ganzen Welt, um für eine Minute globales Gelächter für den Weltfrieden in den Himmel zu schicken (Quelle: Wikipedia).

 

Dass Lachen ansteckend und vor allem gesund ist, weiß man schon, aber wer noch nicht wusste, dass künstlich erzeugtes Lachen sich positiv auf die Psyche und in Gruppen ausgeführt auch auf das Sozialwesen auswirkt, und dass man sich entspannter fühlt, wird vermutlich durch diesen Yogastil eines besseren belehrt.


Nimm dir Zeit zu lachen, es ist die Musik der Seele.

(Gute Zitate über das Leben)


Wie immer liegt es an jedem selbst, zu welchem Yogastil er sich hingezogen fühlt.

 

Es sind die Menschen, die sich einfach nur körperlich betätigen, ihren Geist zu Ruhe oder ihre Seele in Einklang bringen wollen. Und auch wenn man zunächst nur den sportlichen Aspekt sieht, wirkt sich Yoga früher oder später positiv auf den Geist und die Seele aus. Mehr dazu in meinem Blogartikel Wie ich zum Yoga kam.

 

Egal welcher Stil, Yoga bringt einem neben Kondition auch Harmonie, Glück, Wohlbefinden, Gelassenheit, Zufriedenheit, Ruhe, Entspanntheit und Bewusstheit, aber vor allem LIEBE ins Leben.

 

SO LET'S DO IT!

 

 


Namasté

Tanja